Selbstbewusst leben nach Mastektomie – Boudoirshooting in Leipzig

Februar 14, 2024

Vergleiche, negative Glaubenssätze und harter Umgangston mit uns selbst sind die tagtäglichen Begleiter vieler Frauen. Wird es uns doch von Kleinauf von allen Seiten förmlich eingetrichtert, auf eine bestimmte Art und Weise (nicht) zu reden, (nicht) zu handeln, (nicht) auszusehen, (nicht) zu sein. Nur logisch, dass dies irgendwann mit unserem eigenen Wertesystem, unseren individuellen Persönlichkeitsmerkmalen und denen von anderen Personen kollidiert und wir uns fragen:

Bin ich gut so, wie ich bin? Bin ich schön - schlank - sportlich - schlau - offen - lieb (...) genug?

Es ist mühsam, erschöpfend und befreiend zugleich, sich aus diesen jahrelangen Mustern und Denkweisen herauszukämpfen und endlich für unseren wahren Kern einzustehen, der vielleicht das genaue Gegenteil ist als das, was wir sein sollen, damit wir auch ja gut in dieses wirre System passen.

Eine Frau, die diesen Weg besonders intensiv und ohne viel aktive Bedenkzeit darüber bestreiten musste, ist L, mit der ich vor Kurzem ein wahnsinnig tiefgehendes, befreites und bewegendes A SENSE OF YOU Boudoirshooting erleben durfte. Ihr Boudoirerlebnis hat mich selbst nachhaltig geprägt.

L ist Mama, Partnerin und Frau, deren Geschichte vor noch nicht mal einem Jahr durch eine große Entscheidung geprägt wurde: die Mastektomie Ihrer rechten Brust. Und trotzdem steht sie nun mit beiden Beinen im Leben und kann sagen: That's it, das ist meine Geschichte und ich bin gut so, wie ich bin.

Es ist mir eine riesige Ehre, Ihre Geschichte mit Dir teilen zu dürfen. Schnapp' Dir einen Tee, lass' Dich von Ls ansteckender Aura beflügeln und vielleicht kannst Du Dir sogar das ein oder andere liebe Wort für Dich aus Ihren Zeilen mitnehmen. Von Herzen viel Freude beim Lesen und Inspirieren lassen!

Eine tätowierte Frau tanzt in einem weißen Raum mit weißen Blumen.

"Vor ca. 10 Monaten musste ich eine schwere Entscheidung treffen. Anders gesagt: ich hatte nicht wirklich eine andere Wahl und musste aber nun schauen, wie ich damit klarkomme. In der Schwangerschaft hatte sich ein Tumor in meiner rechten Brust gebildet. Es war zu 80% sicher, dass dieser gutartig war, dennoch haben die Umstände dazu geführt, dass eine Mastektomie gemacht werden musste, da das Fibroadenom einfach zu groß war.

Ich hatte Angst. Allerdings war die Brust in den Monaten davor zu so einer Belastung geworden, dass ich nach der OP einfach nur froh war, dass es vorbei war. Ich hab mich wieder wie ich gefühlt. Wäre das ganze vor 10 Jahren passiert, hätte ich das nicht so locker gesehen. Früher war ich super schüchtern und hatte quasi null Selbstbewusstsein. Wie ich mir das aufgebaut habe, weiß ich auch gar nicht mal so genau. Ich glaube, ich habe einfach irgendwann festgestellt, dass die Menschen, die ich angehimmelt habe, auch ihre Fehler hatten. Und dass mich Menschen von außen auch mitunter ganz anders wahrnehmen, als ich mich selbst, da sie mich wertfrei sehen, ohne die Glaubenssätze, die einem das Gehirn jeden Tag ins Bewusstsein spült.

Auf jeden Fall bin ich wahnsinnig froh, dass ich mich trotz des körperlichen "Unnormalität", total normal und vorallem auch schön fühle. Die Narbe find ich auch irgendwie cool, zeigt sie doch, was ich durchgemacht habe. Und trotzdem schaue ich manchmal in den Spiegel und denke, dass es schöner war mit 2 Brüsten. Dass ich mich manchmal nicht schön fühle. Aber das ist auch vollkommen okay.

Das Shooting mit Lima hat gezeigt, wie kraftvoll ein Körper sein kann, welches Wunderwerk er doch ist, was er jeden Tag für uns leistet. An dem Tag war ich einfach nur anwesend, habe mich nicht aufgetakelt, habe versucht, einfach im Moment zu sein. Habe die Bewegungen gemacht, die ich gefühlt habe. Und ich finde, die Natürlichkeit sieht man den Bildern an. Ich liebe Limas Kunst und bin anfänglich davon ausgegangen, dass meine Fotografien sicher nicht so schön werden. Jetzt bin ich einfach nur dankbar, welch Kunstwerke wir in den 2h geschaffen haben. Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Und mir auch. Und meinem Körper auch.

Man muss den eigenen Körper nicht jeden Tag schön finden, nicht jeden Tag dankbar sein. Aber hin und wieder sollte man sich fragen, warum man denn so hohe Ansprüche an sich hat. Bei anderen sieht man es ja auch viel entspannter. Behandle dich und deinen Körper, wie du es deiner besten Freundin empfehlen würdest. Sei lieb mit dir."

Es ist Zeit, raus aus dem Schatten und rein ins Licht zu treten. Du bist es wert.

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