6 Fehler bei der Suche nach Eurem:r Hochzeitsfotograf:in

Ihr seid frisch verlobt und steht nun vor der aufregenden, aber auch manchmal überfordernden Herausforderung, nun Euer Liebesfest zu planen, organisieren und Euch für die passenden Dienstleister:innen zu entscheiden.

Wahrscheinlich ist es Euch wichtig, all das - jeden noch so kleinen Moment, jedes noch so kleine Detail - von diesem Tag für immer greifbar gemacht zu bekommen und seid auf der Suche nach einer:m geeigneten Hochzeitsfotograf:in, denn sonst wärt Ihr ja gerade nicht hier bei mir gelandet #gotcha!

Und das ist gut, das ist sogar sehr gut, denn wenn ich über ein Metier wirklich aussagekräftige und verlässliche Erfahrungswerte und Tipps habe, dann über das der Fotografie. Es gibt da nämlich ein zwei (sechs) Aspekte, die Ihr unbedingt in die Auswahl dieser wichtigen Person miteinbeziehen solltet, um am Ende genau diese Erinnerungen in Euren Händen zu halten, die Ihr Euch wünscht.

Ich habe Euch in den nächsten Zeilen meine top 6 Fehler aufgelistet, die Ihr bei der Suche nach Eurem:r Hochzeitsfotograf:in unbedingt vermeiden solltet. Denn nichts wäre schlimmer, als wenn Ihr eine nicht ganz niedrige Investition in etwas steckt, das Euch im Nachhinein enttäuscht, oder? Also let's gooo!

1. "HAUPTSACHE DIE BILDER SIND SCHÖN."

Ja, noch bevor ich jetzt von Freund:innen, die gleichzeitig Gast und Fotograf:in spielen sollen, abrate, kommt für mich mein immerwährender wichtigster Punkt ever:

Sucht Euch jemanden, mit dem Ihr auf einer menschlichen Ebene matcht, nicht nur jemanden, bei dem Euch die Fotos gefallen! Das ist ungefähr so essentiell wie, dass Eure Katzen Abermillionen Spielzeuge haben, um am Ende mit 'nem Faden zu spielen. Aber das Spielzeug muss erstmal vorhanden sein. Oder so essentiell wie Popcorn im Kino. Das ist die Basis für alles weitere, was folgt.

Aber warum ist das so wichtig? Dafür gibt's aus meiner Sicht der Dinge nochmal eine Vielzahl an Gründen. Allem voran steht hier der Euer Wohlfühlfaktor. Der begünstigt, dass Ihr Vertrauen zu derjenigen Person hinter der Kamera fassen könnt, die Euch den gesamten Tag über am Rockzipfel hängen wird, was wiederum zur Folge hat, dass Ihr alle Emotionen an Eurem Liebesfest zeigen könnt, ohne Euch beschämt wegzudrehen, wenn eine Träne kullert. Das machen wir nämlich bei fremden Menschen, weil es uns in aller Regel unangenehm ist, vor Fremden zu weinen. Aber genau diese intimen, emotionalen Momente sind es ja, die Euch auch in zwanzig Jahren wieder in diese Situation zurückversetzen und Euch berühren. Und die wünscht Ihr Euch ja, stimmt's? Heißt also: je wohler Ihr Euch mit Eurem:r Hochzeitsfotograf:in fühlt, desto mehr könnt Ihr Euch öffnen und desto emotionaler werden Eure Hochzeitsbilder!

Wichtig ist in meiner Welt aber auch der Wohlfühlfaktor des:r Fotograf:in. Wieso? Stellt Euch vor, wir hören von Eurer Vision, Euren Ideen und Euren Wünschen, tauchen in Eure Geschichte als Liebende ein und haben die wertvolle Aufgaben, das alles zusammen in Fotos zu verwandeln, die Euch echt und ehrlich widerspiegeln. Ich für mich sprechend kann das am besten, wenn ich mehr Freundin als nur eine Dienstleistern für Euch bin und wir ähnliche Werte teilen. Weil ich mit dem ganzen Herzen dabei sein möchte; mit Euch zusammen weinen und lachen und tanzen bis tief in die Nacht hinein.

Denkt immer daran: Eure Hochzeitsbilder sind eine Zusammenarbeit von Menschen auf allen Seiten. Wir verbringen den gesamten Tag (und manchmal noch mehr Zeit) miteinander. Falls es zwischen Euch und einem:r Fotograf:in aus den unterschiedlichsten Gründen nicht harmonieren sollte, so erhaltet Ihr von professionellen Fotograf:innen meist auf Wunsch eine Empfehlungsliste andere geschätzter Kolleg:innen, damit Ihr genau den:ie Fotograf:in findet, der:ie zu Euch passt!

LIMAS QUICKTIPP:

Herz über Kopf. Entscheidet nicht nach dem niedrigsten Preis, sondern danach, ob Ihr diesen Menschen hinter der Kamera wirklicht mögt und den gesamten Tag um Euch herum haben wollt, ohne dass es Euch unangenehm ist.

2. "MEIN ONKEL HAT AUCH 'NE GUTE KAMERA, DER MACHT DAS SCHON."

Was auf den ersten Blick wie eine riesige Kostenersparnis klingt, ist auf den zweiten Blick .. Ich sag's, wie's ist: wirklich keine gute Idee.

Auch wenn Euer Onkel Bob zu Familienfeiern immer seine Spiegelreflexkamera dabei hat, heißt das noch lange nicht, dass er auch eine Hochzeit professionell begleiten kann. Und selbst wenn, kann es passieren, dass er emotional so stark in Euch und den Tag involviert ist, dass er einmalige Momente wie zum Beispiel während der Trauung vor lauter Tränen in den Augen verpasst, weil er sich so sehr mit Euch freut. Schließlich ist er ja von Euch als Gast eingeladen worden, weil Ihr ihn lieb habt und er Euch, oder?

Long Story short - Gäste sind Gäste und sollen das auch in vollen Zügen sein. Jemanden aus Eurer Familie mit so einer großen Verantwortung zu beauftragen ist nicht nur gefährlich für Euch, dass unwiederbringliche Millisekunden nicht festgehalten werden, sondern auch unfair dem:rjeniger gegenüber, der:ie diese Aufgabe bekommt. Denn selbst Ich als professionelle Hochzeitsfotografin bin vor jeder einzelnen Hochzeit aufgeregt as fck, wie soll es da erst dem:rjenigen aus Eurem nächsten Umfeld damit gehen?

LIMAS QUICKTIPP:

Holt Euch jemanden an Eure Seite, der:ie professionelle:r Hochzeitsfotograf:in ist, und lasst Euren Onkel Bob einfach nur Gast sein und dieses Fest mit Euch genießen. Holt Euch jemanden mit genügend Abstand (aber wie wir gerade gelernt haben trotzdem genug Sympathie und Freundschaft) ins Boot, davon haben am Ende des Tages alle etwas und sind happy :)

3. AN DER FALSCHEN STELLE SPAREN

Ganz gleich, wie groß oder klein Ihr Euer Liebesfest feiert: mit einem höheren Budget dürft Ihr einfach rechnen. Wie hoch das ausfällt, hängt von zahlreichen Faktoren ab, die Ihr mit den richtigen Tipps und Tricks zwar senken könnt, aber in meinen Augen gibt es vier große Punkte, die auf Eurer Budgetliste oberste Priorität haben dürfen:

Location

Musik

Catering

.. und die Fotografie.

Alle vier dieser Punkte tragen wesentlich zum Wohlfühlfaktor des ganzen Liebesfestes bei, und alle vier sind gutes Geld wert. Ordnet diese in Eurer persönlichen Prio-Reihenfolge an und überlegt Euch ein Budget dafür, erst dann bastelt Ihr den Rahmen drumherum.

Bedenkt, dass dieser Tag einmalig ist und nichts davon in der Art wiederholbar. Ein Hochzeitskleid für 3.000€ ist wahrscheinlich wunderschön anzusehen und hat vielleicht besondere special effects, und doch wird es nur dieses eine Mal (höchstens ein zweites Mal, falls Ihr ein entschleunigendes After Wedding Shooting bucht) genutzt und hängt dann für immer irgendwo in den Tiefen Eurer Schränke herum. Wie viel wertvoller wäre es denn, wenn Ihr zwei Drittel davon lieber in eine:n Hochzeitsfotograf:in investiert, der:ie die ausgelassene, liebevolle Stimmung professionell und echt für immer festhalten kann? 11 von 10, oder?

LIMAS QUICKTIPP:

Überlegt Euch: Was wollt Ihr in 20 Jahren immer noch von Eurer Hochzeit haben? Worauf wollt Ihr zurückblicken - und wie?

4. ÄPFEL MIT BIRNEN VERGLEICHEN

Ein weit verbreiteter Trugschluss, der auch unseren bereits angesprochenen Onkel Bob anknüpft, ist:

Fotograf:in = Fotograf:in

Wer schöne Landschaftsaufnahmen macht, wird auch eine Hochzeit toll fotografieren - ÄÄÄNK, nope.

Abgesehen davon, dass es für jede Nische der Fotografie verschiedenste Technik benötigt, die nicht einfach mal so auch für andere Arten der Fotografie genutzt werden können, unterscheidet sich hier die Spreu vom Weizen. Ein:e wirklich professionelle:r Hochzeitsfotograf:in hat sich als solche:r spezialisiert und Ihr findet einen roten Faden in seinen:ihren Reportagen. Dafür gehen eine Menge Weiterbildung, Zeit, Geld, Wachstumsschmerz und Herzblut drauf, um an diesen Punkt anzugelangen. Deshalb ist es üblich, dass diese auf Hochzeiten spezialisierten Fotograf:innen höherpreisig sind als diejenigen, die Hochzeiten neben Tierfotos und Landschaftsaufnahmen "auch mal mit" fotografieren. Dafür könnt Ihr Euch bei einem Profi aber auch absolut sicher sein, dass er:sie alle wichtigen Momente sieht, Euch Eurer Anfrage bis zur fertigen Bildübergabe mit Rat und Tat zur Seite steht, ein großes Netzwerk an anderen Hochzeitsfotograf:innen hat, auf das er:sie im Falle von unerwartetem Ausfall zurückgreifen kann und Euch Eure Bilder in bester Qualität liefert.

LIMAS QUICKTIPP:

Haltet nach auf Hochzeiten und Paarfotografie spezialisierte Fotograf:innen Ausschau. Stellt's Euch vor wie die Suche nach einem geilen Restaurant: Wenn's wo sowohl Bratnudeln als auch Döner als auch Schnitzel als auch Pasta gibt, kann kaum ein was davon richtig gut sein (basierend auf eigenen Erfahrungen :D)

5. IHR ENTSCHEIDET NACH PÄRCHENBILDERN

Ich bin ganz ehrlich: schöne und auch emotionale Bilder von Hochzeitspaaren anzufertigen, ist in meinen Augen keine große Kunst. Ihr seht blendend aus, habt eine geile Location gemietet und seid einfach von Grund auf happy, weil Ihr Euren Lieblingsmenschen ab sofort für immer so ganz offiziell an der Backe haben werdet.

Viel wichtiger ist es, dass Ihr Euch für eine:n Hochzeitsfotograf:in entscheidet, der:ie ein Gespür und Auge für die kleinen Momente im großen Gewusel hat. Der vor Freude weinende Opi in der zweiten Reihe, der sich sonst auf allen Bildern immer wegdreht, weil er nicht fotografiert werden will. Die sanften Berührungen Eurer Hände während der Trauung, um Euch gegenseitig Halt zu geben in all der Aufregung und Emotion. Oder Deine Mädels, die am Nachmittag zusammen einen auf Euch heben, während Ihr kurz verschnauft. Das sind die Momente, die Euch für immer berühren werden - und die habt Ihr verdient, in Euren Händen zu halten.

Auch nicht zu vernachlässigen sind stimmungsvolle Bilder am Abend mit künstlichem Licht - meist einem Blitz. Wenn das vorhandene Licht nicht mehr ausreicht, muss auf künstliches zurückgegriffen werden und glaubt mir, wenn ich sage, dass da wirklich himmelweite Unterschiede entstehen können. Die besten Bilder am Abend zur Party, Show-Einlagen und co. sind die, auf denen Ihr gar nicht seht, dass hier ein künstliches Licht verwendet wurde, und bei denen keine Gesichter "weggeblitzt", also vollkommen weiß sind.

LIMAS QUICKTIPP:

Schaut Euch deshalb ganz Reportagen von einzelnen Hochzeitsfotograf:innen an und entscheidet nach dem Gesamtbild, nie nach einzelnen Sequenzen!

6. IHR SEHT EUCH ZUR HOCHZEIT DAS ERSTE MAL

Ein Liebesfest ist ein wahnsinnig emotionaler und intimer Raum, in dem die verschiedensten Gefühle ihren Platz haben werden. Wenn Ihr Euch echte, authentische und ehrliche Erinnerungen daran wünscht, ist der Grundstein dafür - wie Ihr bereits wisst - das Zauberwort Vertrauen.

Damit verbunden ist auch die Sicherheit in Euch selbst. Damit meine ich, dass Ihr Euch sicher sein könnt, dass Ihr vor allem an Euer Hochzeitspaarshooting ohne Druck und Erwartungen an Euch selbst herangehen könnt, denn nur dann könnt Ihr diese kleine Auszeit vom Trubel wirklich für Euch zum Durchatmen und Realisieren nutzen. Denn wahrscheinlich seht Ihr bei Euren Recherchen auf Instagram, Pinterest und co. wie verrücktesten, ausgefallensten und normschönsten hetero-cis-Paare, denen Ihr vom Menschsein her überhaupt gar nicht entsprecht. ICH weiß, dass das absolut richtig und gut ist - aber wisst Ihr es auch? So ganz tief in Euch drin?

LIMAS QUICKTIPP:

Damit Ihr die Sicherheit in Euch findet und Eure:n Fotograf:in am Hochzeitstag nahezu ausblenden könnt, empfehle ich Euch, vorab ein Kennenlern-Paarshooting aka Verlobungsshooting bei dem Menschen Eurer Wahl zu buchen. Dadurch lernt Ihr seine Arbeitsweise wirklich kennen und könnt bereits eine gute Basis zu ihm aufbauen, die Euch am aufregenden Hochzeitstag zugute kommen wird. Denn es wäre in meinen Augen äußerst kontraproduktiv für Euer Stresslevel, wenn Ihr am Tag Eures Liebesfestes eh schon aufgeregt wie Sau seid und dann zum ersten Mal Eure:n gebuchten Hochzeitsfotograf:in in natura seht, der:ie Euch dann den ganzen Tag über begleitet.

PS: Entscheidet Ihr Euch für mich als Eure Hochzeitsfotografin, so ist ein vorheriges Kennenlern-Paarshooting bereits in Eurer Hochzeitsreportage inklusive, hehe!